Was ist Traktionsalopezie?
Wenn man an Haarausfall denkt, kommen einem meist hormonelle oder genetische Ursachen in den Sinn. Doch es gibt eine viel einfachere – und dennoch weit verbreitete – Ursache: Traktionsalopezie. Dabei handelt es sich um Haarausfall, der durch dauerhaftes Ziehen oder Spannen der Haare entsteht. Besonders betroffen sind Frauen, die häufig enge Frisuren wie Pferdeschwänze, Dutts oder geflochtene Zöpfe tragen. Der ständige Zug auf die Haarwurzeln schwächt diese nach und nach – die Folge: Das Haar wird dünner und fällt aus.
Traktionsalopezie beginnt oft an den Schläfen oder entlang des Haaransatzes und schreitet meist unbemerkt fort. Wird der mechanische Zug rechtzeitig reduziert, können sich die Haarwurzeln erholen und das Haarwachstum normalisieren. Bleibt die Belastung jedoch bestehen, kann es zu irreversiblen Schäden kommen – mit Vernarbungen der Kopfhaut. In solchen Fällen bleibt oft nur noch die Haartransplantation als dauerhafte Lösung.
Aus persönlicher Sicht kann ich nur raten: Achtet auf die Warnzeichen eurer Kopfhaut! Wenn ihr bemerkt, dass die Haare dünner werden, überdenkt eure Frisurengewohnheiten. Lockere Styles, Pausen für die Kopfhaut und ggf. eine fachärztliche Beratung können viel bewirken. Haarausfall muss kein Schicksal sein – wer früh handelt, kann viel bewahren.
Wie erkennt man Traktionsalopezie frühzeitig?
Die frühzeitige Erkennung der Traktionsalopezie ist entscheidend, um den Haarausfall aufzuhalten und dauerhafte Schäden zu vermeiden. Erste Warnzeichen sind meist subtil: Ein Spannungsgefühl an der Kopfhaut, Juckreiz oder ein ziehender Schmerz beim Lösen einer Frisur können Hinweise auf eine zu starke Belastung sein. Auch vermehrte Haare auf dem Kopfkissen oder in der Bürste sowie abbrechende, kürzere Haare entlang des Haaransatzes sind typisch.
In vielen Fällen bleibt die Traktionsalopezie lange unbemerkt, da der Haarausfall schleichend beginnt. Besonders bei dunklem oder dickem Haar ist das Ausdünnen nicht sofort sichtbar. Wer jedoch regelmäßig straffe Frisuren trägt oder Kopfbedeckungen nutzt, sollte auf Veränderungen im Haarbild achten. Je früher die Belastung reduziert wird, desto größer ist die Chance auf vollständige Regeneration der Haarwurzeln.
Wird die Traktionsalopezie hingegen zu spät erkannt oder ignoriert, drohen irreparable Schäden: Die Haarfollikel können sich entzünden, vernarben und dauerhaft ausfallen. In solchen Fällen helfen oft nur noch medizinische Behandlungen wie PRP-Therapie oder eine Haartransplantation. Prävention ist deshalb der beste Schutz – und beginnt mit der Aufmerksamkeit für die eigenen Haargewohnheiten.
Was sind die Ursachen der Traktionsalopezie?
Wie bereits erwähnt, können grundsätzlich Menschen jeden Alters von Traktionsalopezie betroffen sein – dennoch gibt es bestimmte Risikogruppen, die häufiger unter dieser Form des Haarausfalls leiden. Dazu zählen vor allem Personen mit kulturell oder modisch bedingten Haargewohnheiten, bei denen straffe Frisuren zur Routine gehören. Besonders Frauen afrikanischer Herkunft, bei denen geflochtene Zöpfe, Cornrows oder Dreadlocks weit verbreitet sind, gelten als häufig betroffene Gruppe.
Auch Tänzerinnen, Sportler:innen (z. B. Turnerinnen, Eiskunstläuferinnen), die aus praktischen Gründen ihre Haare streng zusammenbinden müssen, sind besonders gefährdet. Bei ihnen wird die Belastung zusätzlich durch Bewegung und Schweiß verstärkt. Pflegekräfte oder Menschen mit Pflegebedarf, die über längere Zeit in einer Position liegen, entwickeln manchmal ebenfalls lokale Formen der Traktionsalopezie, besonders im Hinterkopfbereich.
Hinzu kommt, dass das individuelle Haar- und Hautbild ebenfalls eine Rolle spielt: Feines oder chemisch behandeltes Haar ist deutlich anfälliger für Schäden durch Zugbelastung. Wer bereits unter hormonell bedingtem Haarausfall oder anderen Kopfhautproblemen leidet, kann durch zusätzliche mechanische Reize schneller in eine Traktionsalopezie geraten.
Wie wird die Diagnose einer Traktionsalopezie gestellt?
Zur weiteren Absicherung der Diagnose kann eine Trichoskopie – also eine digitale Mikroskopuntersuchung der Kopfhaut – hilfreich sein. Dabei lassen sich Zustand und Dichte der Haarfollikel beurteilen sowie mögliche Narbenbildungen oder Entzündungen erkennen, die typisch für eine fortgeschrittene Traktionsalopezie sind. Auch Haarzugtests oder Biopsien können in unklaren Fällen zur Differenzierung herangezogen werden.
Ein erfahrener Dermatologe oder Haarspezialist kann anhand der Kombination aus Anamnese, Sichtbefund und ergänzenden Untersuchungen in der Regel eine zuverlässige Diagnose stellen. Wichtig ist dabei auch, die Lebensgewohnheiten, Haarpflegeroutinen und eventuelle psychische Belastungen zu erfassen, da diese maßgeblich zur Entstehung beitragen können.
Insgesamt gilt: Je früher eine Traktionsalopezie erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Chancen, den Haarverlust zu stoppen und das Wachstum zu fördern. Wird hingegen zu lange gewartet, besteht die Gefahr, dass sich Narben bilden und der Haarverlust dauerhaft wird.
Wachsen die Haare bei Traktionsalopezie wieder nach?
In solchen Fällen kann eine Haartransplantation eine sinnvolle Option sein, um die kahlen Areale wieder aufzufüllen. Dabei werden gesunde Haarfollikel aus einem dicht bewachsenen Bereich – meist vom Hinterkopf – entnommen und in die betroffenen Stellen eingesetzt. Wichtig ist hierbei jedoch, dass keine aktive Entzündung oder fortschreitende Narbenbildung mehr vorliegt, da dies den Erfolg der Transplantation gefährden kann.
Für Betroffene ist es besonders wichtig, ihre Frisiergewohnheiten dauerhaft zu verändern und auf mechanisch belastende Stylings zu verzichten. Selbst nach erfolgreicher Behandlung oder Transplantation kann es sonst erneut zu Haarausfall kommen, wenn die auslösenden Faktoren nicht dauerhaft vermieden werden. Regelmäßige Kontrollen beim Hautarzt sowie eine schonende Haarpflege unterstützen den Heilungsprozess zusätzlich.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Ja, Haare können bei Traktionsalopezie wieder nachwachsen – vorausgesetzt, die Haarwurzeln sind noch intakt. Je früher die Belastung reduziert und mit unterstützenden Maßnahmen begonnen wird, desto besser stehen die Chancen auf eine vollständige Regeneration.
Wie wird Traktionsalopezie behandelt?
Wenn frühzeitig eingegriffen und dem Haar ausreichend Zeit zur Regeneration gegeben wird, kann die Traktionsalopezie in vielen Fällen erfolgreich behandelt werden – ohne bleibende Schäden zu hinterlassen.
1. Mechanischen Stress reduzieren
Die wichtigste Maßnahme besteht darin, die auslösende Belastung zu beseitigen. Das bedeutet: weniger Zug, weniger Druck, weniger Reibung. Enge Frisuren wie Pferdeschwänze, Dutts oder geflochtene Zöpfe sollten vermieden und die Haare möglichst offen getragen werden. Wer sehr langes oder schweres Haar hat, kann über eine moderate Kürzung nachdenken, um das Gewicht zu reduzieren.
Auch tägliches Styling mit Hitze oder starkes Bürsten kann das Haar zusätzlich schwächen. Aggressive Pflegeprodukte, starkes Kämmen und straffe Haargummis sollten vermieden werden. Allgemeine Gesundheitsfaktoren wie Rauchen oder übermäßiger Alkoholkonsum wirken sich ebenfalls negativ auf die Haargesundheit aus.
2. Ernährung & Nährstoffversorgung
Eine ausgewogene, vitamin- und mineralstoffreiche Ernährung ist für das Haarwachstum entscheidend. Besonders Eisen, Zink, Biotin, Proteine und die Vitamine A, B, D und E sind essenziell. Sollte der Körper diese Nährstoffe nicht in ausreichender Menge aufnehmen (z. B. durch Magen-Darm-Erkrankungen), können gezielte Nahrungsergänzungsmittel helfen – allerdings nur nach Rücksprache mit einem Arzt.
Auch die Pflege der Kopfhaut spielt eine Rolle: Hochwertige Öle, Massagen und feuchtigkeitsspendende Produkte fördern die Durchblutung und Nährstoffversorgung der Haarwurzeln.
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3. Bioregenerative Therapien
Bei stärkerem Haarausfall können moderne bioregenerative Verfahren die Regeneration der Haarwurzeln unterstützen. Eine Möglichkeit ist die Mesotherapie, bei der ausgewählte Wirkstoffe (z. B. Vitamine, Spurenelemente, Hyaluronsäure) in die Kopfhaut injiziert werden. Dies kann die Selbstheilung der Follikel anregen.
Ebenfalls beliebt ist die PRP-Therapie (Plättchenreiches Plasma). Hierbei wird dem Patienten Blut entnommen, aufbereitet und der konzentrierte Blutplasma-Anteil in die betroffenen Stellen injiziert. Wachstumsfaktoren und Mikronährstoffe stimulieren das Haarwachstum, verbessern die Durchblutung und regen die Bildung neuer Gefäße an.
Ergänzend kann eine Infusionstherapie helfen, bei nachgewiesenem Nährstoffmangel Vitamine und Spurenelemente direkt über die Blutbahn zuzuführen – für Haare, aber auch für den gesamten Organismus.
4. Letzter Ausweg: Haartransplantation
Wenn trotz aller Maßnahmen kahle Stellen bestehen bleiben und kein weiteres Haarwachstum möglich ist, kann eine Haartransplantation in Betracht gezogen werden. Voraussetzung: Der Haarausfall ist zum Stillstand gekommen, und andere Behandlungsoptionen wurden ausgeschöpft.
Besonders schonend ist die moderne FUE-Methode (Follicular Unit Extraction). Dabei werden einzelne Haarfollikel aus dichten Spenderregionen entnommen und präzise in die betroffenen Areale eingesetzt. Die Methode gilt als minimal-invasiv, gut verträglich und führt in der Regel zu hohen Anwuchsraten mit natürlichem Ergebnis.
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Wie kann man Traktionsalopezie vorbeugen?
Traktionsalopezie kann durch die Reduzierung von Stress und Zug auf das Haar weitgehend verhindert werden. Besonders wichtig sind dabei die richtige Frisur und geeignete Haaraccessoires. Ab und zu eine straffe Frisur zu tragen, ist unbedenklich – aber tägliches Tragen sollte vermieden werden. Wenn das Haar beim Zusammenbinden zieht und Schmerzen verursacht, sollte die Frisur sofort gelockert werden. Idealerweise sollten die Haare locker nach hinten gebunden oder offen getragen werden.
Folgende Frisuren und Kopfbedeckungen belasten das Haar besonders stark:
- Strenge Dutts, enge Zöpfe, Dreadlocks und Cornrows
- Lange Extensions, die direkt an der Haarwurzel befestigt sind
- Schutzhelme, enge Mützen oder Schwimmkappen
Chemische Behandlungen wie Färben, Tönen oder Blondieren sollten ebenfalls vermieden werden. Shampoos, Conditioner und andere Pflegeprodukte sollten von guter Qualität sein und nicht übermäßig verwendet werden.
Ein ausgeglichenes seelisches Befinden ist ebenfalls wichtig für die Haargesundheit. Manche Menschen neigen bei Stress dazu, sich die Haare auszureißen oder abzubrechen. In solchen Fällen kann professionelle psychologische Hilfe sinnvoll sein.
Wenn Kinder beim Spielen oder Streiten einander an den Haaren ziehen, sollte man ihnen in einer ruhigen Minute erklären, wie schädlich das für die Haare sein kann. Gegebenenfalls sollten auch die Eltern der Spielkameraden informiert werden.
Fazit
Sind Sie jemand, der seine Haare häufig streng zusammenbindet oder schon länger Haarverlängerungen trägt? Haben Sie bemerkt, dass Ihre Haare an der Stirn oder den Schläfen dünner werden? Dann könnte es sich um Traktionsalopezie handeln.
Zunächst gibt es keinen Grund zur Sorge. Diese Art von Haarausfall ist meist reversibel und gut behandelbar. Wichtig ist jedoch, dass Sie frühzeitig einen spezialisierten Arzt aufsuchen, um die richtige Diagnose zu erhalten und andere mögliche Ursachen für den Haarausfall auszuschließen.
LeicesterHaar steht Ihnen mit seiner langjährigen Erfahrung und Expertise zur Seite und bietet umfassende Unterstützung bei der Diagnose und Behandlung – damit Sie wieder volles, gesundes Haar genießen können.