Wenn das Haar langsam dünner wird, der Scheitel immer lichter erscheint oder plötzlich vermehrt Haare auf dem Kopfkissen liegen, stellt sich vielen eine beunruhigende Frage: Ist das noch normal – oder verliere ich gerade mein Haar für immer? Eine häufige Ursache für solchen fortschreitenden Haarschwund ist die sogenannte androgenetische Alopezie – umgangssprachlich als erblich bedingter Haarausfall bekannt.
Diese Form des Haarausfalls betrifft bis zu 80 % der Männer und immerhin über 40 % der Frauen im Laufe ihres Lebens – oft schleichend, manchmal aber auch rasch fortschreitend. Die genetische Veranlagung spielt dabei eine zentrale Rolle: Doch stammt sie von der Mutter? Vom Vater? Oder sogar von beiden Seiten?
In diesem Artikel erfahren Sie, wie man erblich bedingten Haarausfall frühzeitig erkennt, warum er auftritt – und welche Unterschiede es dabei zwischen Männern und Frauen gibt. Wir beleuchten die genetischen Ursachen, typische Muster des Haarausfalls sowie moderne Diagnose- und Behandlungsmethoden, die helfen können, den Haarausfall zu verlangsamen oder neues Haarwachstum zu fördern.
Wichtige Informationen über erblich bedingten Haarausfall
Erblich bedingter Haarausfall, auch androgenetische Alopezie genannt, ist die häufigste Form von Haarverlust und betrifft sowohl Männer als auch Frauen.
Prävalenz bei Männern und Frauen
Erblich bedingter Haarausfall, auch androgenetische Alopezie genannt, ist die häufigste Form von Haarverlust und betrifft sowohl Männer als auch Frauen. Bei Männern zeigen Studien, dass über 50 % bis zum 50. Lebensjahr betroffen sind – bei über 70-Jährigen steigt die Häufigkeit auf über 80 % an (Norwood, 2004; Zhang et al., 2012). Frauen sind seltener betroffen, dennoch zeigen bis zu 50 % der postmenopausalen Frauen Anzeichen von diffuser Haarverdünnung (Ludwig, 1977; Birch et al., 2002).
Genetische Ursachen
Eine genetische Assoziationsstudie von Hillmer et al. (2005) zeigt, dass das Androgenrezeptor-Gen (AR) auf dem X-Chromosom eine entscheidende Rolle bei Männern spielt. Bestimmte Varianten dieses Gens erhöhen die Empfindlichkeit gegenüber dem Hormon Dihydrotestosteron (DHT), was zu einer Miniaturisierung der Haarfollikel führt.
Vererbbarkeit und Risikogene
Nach einer groß angelegten Genomstudie von van der Harst et al. (2016) beträgt die Erblichkeit von androgenetischem Haarausfall bei Männern bis zu 80 %, was die starke genetische Komponente unterstreicht. Auch bei Frauen wurden genetische Risikofaktoren wie CYP19A1 und WNT10A identifiziert – allerdings mit diffuserem Verlauf und meist ohne Rückgang des Haaransatzes, wie in der Arbeit von Yazdabadi et al. (2008) beschrieben.
Was ist erblich bedingter Haarausfall (androgenetische Alopezie)?
Erblich bedingter Haarausfall – medizinisch als androgenetische Alopezie bezeichnet – ist die häufigste Form des Haarausfalls bei Männern und Frauen. Dabei handelt es sich um einen genetisch veranlagten, fortschreitenden Haarschwund, bei dem die Haarfollikel zunehmend empfindlich auf das Hormon Dihydrotestosteron (DHT) reagieren. Diese Empfindlichkeit führt dazu, dass sich die Wachstumsphasen der Haare verkürzen, die Haare dünner werden und schließlich ausfallen.
Bei Männern beginnt der Haarausfall meist mit Geheimratsecken oder einer zurückweichenden Stirn, während er sich bei Frauen eher durch ein ausdünnendes Scheitelhaar bemerkbar macht. Obwohl diese Form des Haarausfalls nicht heilbar ist, gibt es heute zahlreiche medizinische und kosmetische Möglichkeiten, den Prozess zu verlangsamen oder das Haarbild sichtbar zu verbessern.
Ursachen: Warum tritt erblich bedingter Haarausfall auf?
Die genetisch bedingte Form des Haarausfalls – erblich bedingter Haarausfall – hat ihre Wurzeln meist in der Überempfindlichkeit der Haarfollikel gegenüber hormonellen Einflüssen, insbesondere dem Dihydrotestosteron (DHT). Diese Überempfindlichkeit wird durch bestimmte genetische Merkmale vererbt und kann sowohl Männer als auch Frauen betreffen – allerdings mit unterschiedlichen Ausprägungen, Mustern und zeitlichen Verläufen.
Im Folgenden werfen wir einen genaueren Blick darauf, wie sich die Ursachen dieses Haarausfalls bei Männern und Frauen unterscheiden und welche biologischen Mechanismen dabei jeweils eine Rolle spielen.
Ursachen bei Männern
Bei Männern ist erblich bedingter Haarausfall in den meisten Fällen auf eine genetische Überempfindlichkeit der Haarfollikel gegenüber dem Hormon Dihydrotestosteron (DHT) zurückzuführen. Dieses Abbauprodukt des Testosterons bindet sich an die Haarwurzelzellen und führt dazu, dass die Wachstumsphase der Haare verkürzt wird. Die Folge: Die Haare werden mit der Zeit dünner, kürzer und fallen schließlich ganz aus. Charakteristisch ist dabei ein typisches Muster – beginnend mit Geheimratsecken und/oder einer zurückweichenden Stirn, später oft verbunden mit einer Glatze am Oberkopf. Die genetische Veranlagung wird meist väterlicherseits vererbt, kann aber auch durch die mütterliche Linie weitergegeben werden.
Ursachen bei Frauen
Bei Frauen verläuft der genetisch bedingte Haarausfall meist diffuser und weniger vorhersehbar als bei Männern. Auch hier spielt DHT eine Rolle, allerdings ist die hormonelle Situation bei Frauen komplexer – besonders in Zeiten wie Schwangerschaft, Wechseljahre oder bei hormonellen Störungen wie dem polyzystischen Ovarialsyndrom (PCOS). Die Haarfollikel reagieren empfindlich auf hormonelle Schwankungen, was zu einer Verdünnung des Haares im Scheitelbereich führt, während die Haarlinie in der Regel erhalten bleibt. Genetische Prädisposition, hormonelle Umstellungen und auch bestimmte Medikamente oder Erkrankungen können den Verlauf verstärken.
Wie wird androgenetische Alopezie diagnostiziert?
Die Diagnose von androgenetischer Alopezie erfolgt in erster Linie durch eine ärztliche Untersuchung. Ein Dermatologe beurteilt das Muster des Haarausfalls sowie die persönliche und familiäre Vorgeschichte. Typische Anzeichen wie zurückweichender Haaransatz oder ausgedünnter Scheitel geben dabei erste Hinweise.
In einigen Fällen kann zusätzlich eine Trichoskopie (eine Vergrößerung der Kopfhaut) oder eine Blutuntersuchung durchgeführt werden, um andere Ursachen wie Nährstoffmangel oder hormonelle Störungen auszuschließen.
Erblich bedingter Haarausfall bei Männern
Erblich bedingter Haarausfall bei Männern, medizinisch als androgenetische Alopezie bezeichnet, ist die häufigste Form des Haarausfalls. Aufgrund einer genetischen Veranlagung entwickeln die Haarfollikel im Laufe der Zeit eine Überempfindlichkeit gegenüber Hormonen – insbesondere gegenüber Dihydrotestosteron (DHT). Dies verkürzt die Wachstumsphase der Haare, führt zu einer Verfeinerung der Haarstruktur und schließlich zum vollständigen Haarausfall.
Typische Merkmale des Haarausfalls bei Männern:
- Zurückweichender Haaransatz, vor allem an den Schläfen (sog. Geheimratsecken)
- Fortschreitender Haarausfall am Oberkopf (Tonsur)
- Ausdünnung zwischen Stirn und Tonsur, die später zusammenwachsen kann
- Haarstruktur wird feiner und kürzer, sogenannte Miniaturisierung
- Kein gleichmäßiger Haarausfall, sondern ein typisches Muster
Die Hamilton-Norwood-Skala
Um den Verlauf und Schweregrad von Männer Haarausfall zu klassifizieren, wird häufig die Hamilton-Norwood-Skala verwendet. Sie unterteilt den Haarausfall in sieben Stadien:
- Stadium I–II: Minimales Zurückweichen der Haarlinie
- Stadium III: Deutliche Geheimratsecken
- Stadium IV–V: Kombination aus Stirnglatze und Tonsur
- Stadium VI–VII: Fast vollständiger Haarverlust am Oberkopf, nur noch ein Haarkranz bleibt bestehen
Je früher die ersten Anzeichen – wie etwa ein zurückweichender Haaransatz – erkannt werden, desto besser sind die Chancen, den Haarausfall durch gezielte Therapien zu verlangsamen oder zu stabilisieren.
Erblich bedingter Haarausfall bei Frauen
Auch bei Frauen ist erblich bedingter Haarausfall – medizinisch ebenfalls als androgenetische Alopezie bezeichnet – weit verbreitet, verläuft jedoch oft subtiler und diffuser als bei Männern. Etwa 40 % aller Frauen entwickeln im Laufe ihres Lebens Anzeichen dieser Form des Haarausfalls, wobei die Häufigkeit mit dem Alter deutlich zunimmt:
- Rund 12 % der Frauen sind bereits im Alter von 20 bis 29 Jahren betroffen
- Bei den 60- bis 69-Jährigen steigt dieser Anteil auf über 40 %
- Nach den Wechseljahren zeigt fast jede zweite Frau sichtbare Haarverdünnung am Scheitel
Der Haarausfall beginnt bei Frauen typischerweise mit einer allmählichen Ausdünnung im Scheitelbereich, während die vordere Haarlinie in der Regel erhalten bleibt. Auslöser ist auch hier eine genetisch bedingte Überempfindlichkeit der Haarfollikel gegenüber Dihydrotestosteron (DHT), beeinflusst durch hormonelle Schwankungen – etwa in der Schwangerschaft, bei Zyklusstörungen, durch das PCO-Syndrom oder in der Menopause.
Die Ludwig-Skala
Der Verlauf des genetischen Haarausfalls bei Frauen wird häufig mit der Ludwig-Skala klassifiziert. Sie beschreibt drei Hauptstufen:
- Grad I: Leichte Verdünnung im Scheitelbereich
- Grad II: Sichtbare Ausdünnung, aber noch Restbedeckung vorhanden
- Grad III: Deutliche Lichtung mit kahlen Stellen im zentralen Bereich
Da der Verlauf oft schleichend ist, bleibt androgenetische Alopezie bei Frauen lange unerkannt – dabei kann eine frühzeitige Diagnose den Fortschritt deutlich verlangsamen.
Behandlungsmöglichkeiten bei erblich bedingtem Haarausfall
Obwohl erblich bedingter Haarausfall genetisch veranlagt ist, bedeutet das nicht, dass man ihm hilflos ausgeliefert ist. Heute stehen zahlreiche Therapien zur Verfügung – von medikamentöser Behandlung über pflanzliche Mittel bis hin zu modernen minimalinvasiven und chirurgischen Verfahren.
1. Medikamente
Die am häufigsten verwendeten Arzneimittel zur Behandlung der androgenetischen Alopezie sind:
- Minoxidil: Ein topisches Mittel, das die Durchblutung der Kopfhaut verbessert und das Haarwachstum stimuliert. Für Männer und Frauen zugelassen.
- Finasterid: Ein orales Medikament, das die Umwandlung von Testosteron zu DHT hemmt – primär bei Männern eingesetzt.
- Dutasterid: Ähnlich wie Finasterid, aber stärker in der DHT-Blockade – häufig Off-Label bei fortgeschrittenem Haarausfall.
2. Natürliche Mittel & Pflanzenextrakte
Für Betroffene, die natürliche Alternativen bevorzugen oder ergänzend einsetzen möchten, bieten bestimmte Heilpflanzen unterstützende Effekte:
- Brennnessel (Isırgan otu): Wirkt entzündungshemmend und kann die Durchblutung fördern
- Basilikum (Fesleğen): Enthält Flavonoide und ätherische Öle, die das Haar stärken und die Kopfhaut beruhigen können
- Rosmarinöl: Wissenschaftlich untersucht wegen seiner Wirkung auf das Haarwachstum – vergleichbar mit Minoxidil in Studien
Diese natürlichen Mittel ersetzen keine medizinische Therapie, können aber ergänzend nützlich sein.
3. Moderne Therapieformen
- PRP (Plättchenreiches Plasma): Eigenbluttherapie, bei der das konzentrierte Plasma in die Kopfhaut injiziert wird, um die Regeneration der Haarfollikel zu fördern.
- Mesotherapie: Kombination aus Vitaminen, Aminosäuren und Medikamenten, die direkt in die Kopfhaut eingebracht werden.
- Stammzellentherapie: Noch in der Forschung, aber vielversprechend. Es werden körpereigene Stammzellen zur Stimulierung neuer Haarfollikel verwendet.
- Botox: Wird punktuell injiziert, um Muskelspannungen in der Kopfhaut zu lösen und die Durchblutung zu verbessern – Anwendung noch experimentell.
4. Haartransplantation
Für viele Betroffene mit fortgeschrittenem Haarausfall ist eine Haartransplantation eine effektive und dauerhafte Lösung. Dabei werden gesunde Haarfollikel – meist vom Hinterkopf – in kahle oder ausgedünnte Areale transplantiert. Zwei gängige Methoden:
- FUE (Follicular Unit Extraction): Einzelne Haarfollikel werden entnommen und neu verpflanzt
- FUT (Follicular Unit Transplantation): Ein Streifen Haut mit Haarwurzeln wird entnommen und in Grafts unterteilt
Warum ist eine frühzeitige Behandlung wichtig?
Je früher erblich bedingter Haarausfall erkannt und behandelt wird, desto höher sind die Chancen, das Fortschreiten zu verlangsamen oder sogar zu stoppen. Denn mit der Zeit verkümmern die betroffenen Haarfollikel zunehmend – und sobald sie vollständig inaktiv sind, ist eine Reaktivierung kaum noch möglich.
Frühzeitige Maßnahmen – sei es durch Medikamente, pflanzliche Produkte oder moderne Therapien wie PRP – können das Haarbild stabilisieren und oft sogar neue Wachstumsphasen anstoßen. Wer zu lange wartet, riskiert, dass nur noch eine Haartransplantation als Option bleibt.
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